Jeden Monat strömten Tausende neue Einwanderer nach Israel, und 1935 nahm man sich vor, das erfolgreichste Jahr in der Aliyah Geschichte zu werden. Zehntausende Olim kamen allein in diesem Jahr in Eretz Israel an und konnten dank Keren Hayesod integriert werden. Im Jahr zuvor hatte man 42 neue Ansiedlungen gegründet. Tel Aviv überschritt die 100.000-Einwohner Marke und wurde zur größten jüdischen Stadt des Landes. Es war das Jahr, in dem der Keren Hayesod sein 15-jähriges Bestehen feierte. Es trafen Briefe der Ermunterung, der Unterstützung und des Glückwunsches von zionistischen Führungspersönlichkeiten, Präsidenten und Regierungschefs vieler verschiedener Länder, sowie Schreiben von Künstlern und Schriftstellern ein. Diese Schriftstücke wurden anlässlich der Feierlichkeiten publiziert und auch in jüdischen Zeitungen und Magazinen in aller Welt veröffentlicht.
Unter dem Glückwunschschreiben war eine Botschaft von S. Y. Agnon, das in der Wochenschrift Netiva veröffentlicht wurde: „Fünfzehn Jahre lang hielt Gott über Sie ein Banner der Gunst und gewährte Ihnen die Gnade, atemberaubende Städte aufzubauen und ein Brachland in Wasserquellen zu verwandeln … Daher hoffen wir, dass Gott, gelobt sei er, die guten Taten, die ihr in seinem Land bewirkt habt, und euer Glaube in Israel, in sein Volk, sehen wird, sodass er weiterhin Gunst wird walten lassen und uns die Liebe seiner ewigen Güte wird angedeihen lassen.“
Auch US-Präsident Franklin D. Roosevelt gratulierte dem Keren Hayesod, indem er ausführte: „Glückwünsche zum 15. Jubiläum des Keren Hayesod, der von den Juden der ganzen Welt ins Leben gerufen wurde, um den Menschen in Israel dabei zu helfen, ein nationales Zuhause im Land Israel zu errichten …“.
Albert Einstein, der seit dessen Gründung an der Seite des Keren Hayesod stand, ihn unterstützte und sich darüber hinaus sogar aktives Mitglied der Fundraising-Kampagne in den Vereinigten Staaten war, schrieb: „Der Keren Hayesod, der die jüdische Besiedlung im Land Israel ermöglicht, hat unter Beweis gestellt, eine Institution von unschätzbarem Wert für die erforderliche Rehabilitation unseres Volkes zu sein. Möge er alle Hürden meistern, so dass dieses Unterfangen, von dem die Zukunft des jüdischen Volkes abhängt, weiter wächst und gedeiht.“
Der leitende Geschäftsführer des Keren Hayesod zu dieser Zeit, Leib Yaffe, merkte bereits damals an, dass der Keren Hayesod eine Brücke und eine vereinigende Kraft zwischen dem jüdischen Volk auf der ganzen Welt und Eretz Israel wird. Und trotzdem war damals allen bewusst, dass noch ein langer Weg vor ihnen liegt und es zwingend erforderlich ist, die Arbeit mit unendlich großer Entschlossenheit und Courage fortzusetzen.
Foto: S. Y. Agnons Botschaft anlässlich des 15. Jubiläums des Keren Hayesod, veröffentlicht in der Wochenschrift Netiva, 22. November 1935
Credit: Artikel aus der Zeitung Netivah, 22.11.1935
Rede von Leib Yaffe