„1950. Dutzende Olim drängen sich an den Zollschaltern des Flughafens im Irak. Ihre Koffer sind offen, und sie haben lose Pakete dabei. Die ungeduldigen Beamten sind harsch. Die verängstigten Kinder klammern sich an die Beine ihrer Eltern. Doch in der Luft liegt das Gefühl eines aufregenden Neuanfangs.“ So beschrieb Shlomo Hillel die Szene. Er war eine der Leitfiguren der Aliyah- und Rettungsoperation „Ezra und Nehemia“ und amtierte später als Vorsitzender des Keren Hayesod.
Ähnliche Szenen ereigneten sich auch zwei Jahre zuvor bei der Rettungsaktion „Operation Fliegender Teppich“, die nach antijüdischen Unruhen im Jemen gestartet wurde. Die Juden im Jemen waren gezwungen, so schnell und so weit wie möglich zu fliehen. Einige trieb es sogar zu Fuß in die sengend heiße Wüste, sie waren vollkommen mittellos und zudem Übergriffen von Banditen ausgesetzt. Während ihrer Fluchtwelle warteten Juden in Flüchtlingslagern in Aden, bis die Jewish Agency eine Luftbrücke organisierte, um sie nach Israel zu fliegen. So erhielt die Operation ihren populären Namen “ Fliegender Teppich“. 1949 wurden etwa 50.000 jemenitische Juden nach Israel gebracht, und 1950-51 kamen 123.000 irakische Juden ebenfalls in das Gelobte Land. Diese beiden Aliyah -Kampagnen gehörten zu den größten und wichtigsten in der Geschichte Israels.