Mit seiner Gründung nahm der Keren Hayesod in aller Welt seine umfassenden Bemühungen auf, Juden dazu zu ermuntern, sich Erez Israel anzunähern und einen Beitrag zu leisten. Überraschende, bewegende und herzerwärmende Beispiele kamen auf völlig unerwartete Weise aus der ganzen Welt.
In Wien gaben Studenten bekannt, dass sie einmal in der Woche einen Fastentag einlegen würden, um das für Lebensmittel eingesparte Geld dem Keren Hayesod zu spenden. 1923 unternahm der Keren Hayesod besondere Anstrengungen, auch kleine und entlegene Dörfer in entfernten Regionen zu erreichen. Leib Yaffe, ein hochrangiger Botschafter des Keren Hayesod während der 1920er Jahre, der später als Direktor der Keren Hayesod Exekutive amtierte, war angesichts der Spenden von Einwohnern in Südamerika zutiefst gerührt. Diese Menschen waren arm und hatten nicht die Möglichkeit, Geld zu spenden. So fanden sie auf unerwartete Weise einen Weg, die Aktivitäten des Keren Hayesod zu unterstützen: Sie spendeten 50 Hühner sowie säckeweise Flachs und Korn. Einige Familien verkauften Schmuck oder andere Wertgegenstände. Die Einwohner eines kleinen Dorfes veranstalteten eine Party und verkauften dort an die Gäste Kopien eines Fotos von Leib Yaffe. 1936 trug die kleine jüdische Gemeinschaft in Chile 20 Tonnen qualitativ hochwertigen Kaffee zusammen, dessen Erlös in Höhe von 5.000 US-Dollar dem Keren Hayesod zukam. Auch im Land Israel fanden Spender originelle Wege, ihren Beitrag zu leisten, sei es in Form von Arbeitstagen, die an Keren Hayesod gespendet wurden, Kilogramm Gerste, Parzellen und dergleichen.
Auch als der Staat Israel bereits gegründet war, wurden solche wunderbaren Aktionen fortgesetzt. Nach dem Sechs-Tage-Krieg trafen überraschende Meldungen aus Waisenhäusern ein. Die Kinder verzichteten auf das Geld für ihren wöchentlichen Kinobesuch, um es dem Keren Hayesod zu spenden, so wie Lehrer ganze Monatsgehälter beisteuerten. Und auch heute noch geben jüdische Kinder aller Nationen, die mit der Bar-/Bat-Mitzwah ihre Religionsmündigkeit feiern, einen Teil ihrer Geschenke an das Bar-/Bat-Mitzwah-Projekt des Keren Hayesod. Im Laufe der vielen Jahre seiner Aktivität hat der Keren Hayesod Menschen in aller Welt dazu ermutigt, auf ihre ganz individuelle Art und Weise zum zionistischen Unterfangen in Erez Israel beizutragen. Der Keren Hayesod schätzt jeden Beitrag, ob groß oder klein.