Am 18. Juli 1947, an einem Freitag um 14.00 Uhr, wurde das illegale Einwanderungsschiff Exodus mit 4.500 Holocaust-Überlebenden an Board zur Kapitulation aufgefordert. Ein britischer Zerstörer umkreiste das Schiff, dessen Crew sich zu widersetzen versuchte. Doch fünf weitere Zerstörer kamen ihm zu Hilfe, umringten das Schiff von allen Seiten und verhinderten die Flucht. Die Menschen konnten nicht mehr wie ursprünglich geplant, von Bord fliehen. Leitern und Brücken wurden von den Schlachtschiffen auf das Deck gelegt und britische Soldaten bestiegen, um das Schiff zu übernehmen, doch der Widerstand war groß. Die Ma‛apilim – illegalen Einwanderer – kämpften mit vollem Körpereinsatz und weigerten sich aufzugeben. Erst drei Stunden später, als das Schiff von allen Seiten gerammt war und die Kommandeure dessen Untergang samt allen Menschen befürchteten, wurde ein Kapitulationsbefehl erteilt. Die Ma‛apilim wurden auf Deportationsschiffe verlegt und auf einer langen Reise zurück nach Europa, in die Internierungslager in Deutschland gebracht. Sie fanden sich an dem Ort wieder, aus dem sie in der Hoffnung das Land Israel zu erreichen und vor den Schrecken des Holocaust gerettet zu werden, geflohen waren.
Die Deportationsrückreise nach Deutschland wurde ausgiebig dokumentiert, die Augen der gesamten Welt verfolgten damals die Ereignisse. Die Entschlossenheit der Ma’apilim hallte nach und beeinflusste schließlich die Resolution der Vereinten Nationen zur Anerkennung des Staates Israel. Obwohl Exodus das Schiff mit den meisten Ma’apilim an Board war, gelangten von Mitte der 1930er Jahre bis zur Gründung des Staates über 140 Schiffe mit mehr als 100.000 Ma‛apilim in das Land. Die vom Keren Hayesod finanzierten illegalen Einwanderungskampagnen, hoben die Moral des jüdischen Volkes, welches sich nach Bekanntwerden des Ausmaßes des Holocausts in einer Krise befand.
Hunderttausende jüdischen Flüchtlinge, die den Holocaust überlebt hatten, waren in von der Jewish Agency verwalteten Lagern in Europa untergebracht. Sie kümmerten sich um diese Menschen und bereiteten sie auf den Tag vor, an dem sie Aliyah nach Israel machen durften.